Künstliche Intelligenz für alle: Neue Graphic Novel erklärt komplexe Themen einfach

In der Welt von Buzzwords wie ‘generative neuronale Netze’ und ‘reinforcement learning’ verlieren viele Menschen schnell den Überblick, wenn es um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) geht. Eine neue Graphic Novel mit dem Titel „Künstliche Intelligenz – Unser Leben zwischen Realität und Illusion“ könnte die Lösung für all jene sein, die sich für Künstliche Intelligenz interessieren, aber von den vielen Fachbegriffen abgeschreckt werden. Das Buch verspricht, komplexe Inhalte verständlich und unterhaltsam zu vermitteln und könnte somit das perfekte Weihnachtsgeschenk für Technikbegeisterte sein.

Die Entstehung von Yurie

Die Geschichte dreht sich um die fiktive KI namens ‘Yurie’, die in einer Talentcastingshow berühmt wird. Um diese KI sprachfähig zu machen, musste sie mit einem enormen Datensatz von drei Milliarden Wörtern trainiert werden. Dabei ist es entscheidend, welche Daten verwendet werden. Greift man zum Beispiel ausschließlich auf Wikipedia zurück, kann die KI nur eine sehr sachliche und emotionslose Sprache entwickeln. Um dies zu vermeiden, nutzen die Autoren einen breiten Mix aus unterschiedlichen Quellen, darunter Zeitungsartikel, Fanmagazine und sogar Literatur aus der Zeit vor 1950. Letzteres führt jedoch auch zu einem gewissen Geschlechtsspektrum, sodass Yurie in ihrer Sprachentwicklung unter latentem Sexismus leidet. Für ihren ersten zusammenhängenden Satz benötigte Yurie beeindruckende 30 Millionen Versuche.

Neben dieser spannenden Geschichte vermittelt das Buch grundlegendes Wissen über Künstliche Intelligenz. Es wird erklärt, wie Computerprogramme, die nur mit Einsen und Nullen arbeiten, menschliche Sprache verarbeiten können. Dies geschieht, indem die Sprache in Zahlen umgewandelt und als Vektoren gespeichert wird. Hierbei kommt ein Algorithmus namens Word2vec zum Einsatz, der es ermöglicht, Worte mathematisch zu behandeln.

Das Autorenteam

Hinter dieser interessanten Graphic Novel steht ein dreiköpfiges Team: Fibretigre, der Autor, ist auch Redakteur und Podcaster. Er wird unterstützt von Arnold Zephir, einem Software-Entwickler, der eine echte KI namens ‘Yurie’ entwickelt hat. Die lebendigen Zeichnungen stammen von Héloïse Chochois, die sich auf wissenschaftliche Illustrationen spezialisiert hat. Ihr Hintergrund in den Naturwissenschaften hilft dabei, komplexe Themen visuell anschaulich zu machen.

Besonderheiten der Graphic Novel

Was dieses Buch besonders macht, ist die Art, wie es Wissen vermittelt. Es ist nicht nur eine trockene Ansammlung von Informationen, sondern führt die Leser kreativ und humorvoll in die Materie ein. Neben den informativen Inhalten finden sich auch kulturelle Referenzen, wie die zu dem französischen Schriftsteller Victor Hugo. Die Kombination aus Wissen und Unterhaltung macht die Graphic Novel zu einem einzigartigen Erlebnis.

Lehrreiche Einblicke und Fun Facts

Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ist nicht ohne Fehler: Ein Beispiel ist die KI ‘Tay’, die Microsoft 2016 auf Twitter aktivierte. Sie lernte aus der Interaktion mit Nutzern, die sie mit unangemessenen und beleidigenden Inhalten „fütterten“. Ein unterhaltsames, aber auch lehrreiches Beispiel dafür, wie wichtig die Daten sind, mit denen eine KI trainiert wird. Eine alte Informatikerweisheit fasst es prägnant zusammen: „Garbage In – Garbage Out“, was bedeutet, dass schlechte Daten auch zu schlechten Ergebnissen führen.

Für alle, die sich für die aufregende Welt der Künstlichen Intelligenz interessieren und auf eine verständliche Art und Weise mehr lernen wollen, könnte diese Graphic Novel genau das richtige Geschenk sein. „Künstliche Intelligenz – Unser Leben zwischen Realität und Illusion“ ist im Knesebeck-Verlag erschienen, umfasst 190 Seiten und ist für 25 Euro erhältlich.