Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz in der Nachrichtenproduktion: Eine neue Umfrage deckt auf

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren sowohl in der Technologie- als auch in der Medienwelt an Bedeutung gewonnen. Als eine Art Software, die große Datenmengen analysiert und Muster erkennt, kann KI unter anderem zur Erstellung von Nachrichten eingesetzt werden. Doch wie steht die Gesellschaft eigentlich zu diesen Entwicklungen? Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Menschen dem Einsatz von KI im Journalismus skeptisch gegenüberstehen.

Laut dem ‘Reuters Institute Digital News Report’, der am Montag veröffentlicht wurde, fühlen sich 50 Prozent der Befragten unwohl, wenn Nachrichten hauptsächlich durch KI generiert werden, selbst wenn ein Mensch dabei Aufsicht führt. Nur 14 Prozent der Teilnehmer gaben an, sich wohl zu fühlen. Besonders auffällig ist, dass ältere Menschen in der Umfrage kritischer gegenüber KI-basierten Nachrichten sind als jüngere.

Die Studie basiert auf einer Umfrage, an der nahezu 100.000 Menschen aus 47 Ländern teilgenommen haben, und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren mit Internetzugang. Das Leibniz-Institut für Medienforschung hat die deutsche Teilstudie seit 2013 kontinuierlich begleitet.

Journalistische Vertrauenswürdigkeit durch menschliche Mitarbeit

Ein wichtiger Aspekt aus der Umfrage ist die Wahrnehmung von journalistischer Glaubwürdigkeit. Die meisten Menschen neigen dazu, Nachrichten, die von Mensch und Maschine gemeinsam erstellt werden, eher zu vertrauen, als wenn die Inhalte vollständig von einer KI stammen. Julia Behre, eine der Forscherinnen des Instituts, beleuchtet diesen Trend und betont, dass jüngere Menschen zunehmend Bewegtbild-Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok für ihren Nachrichtenkonsum nutzen.

Diese Veränderungen haben nicht nur Einfluss auf die Art und Weise, wie Nachrichten erstellt werden, sondern auch auf die Nachrichtenaufnahme. Behre berichtet, dass das generelle Interesse an Nachrichten in den letzten Jahren gesunken ist, doch in diesem Jahr wurde ein leichter Anstieg des Interesses festgestellt. Trotzdem beobachten die Forscher einen besorgniserregenden Trend: Immer mehr Menschen ziehen es vor, Nachrichten aktiv zu meiden.

Die Herausforderungen der Desinformation

Ein weiteres großes Thema, das im Zusammenhang mit KI diskutiert wird, ist die Frage der Desinformation. Bilder und Videos, die durch KI generiert werden, sind oft kaum von echten Medieninhalten zu unterscheiden. Dies kann vor allem bei Wahlen zu einem Risiko werden, da solch manipulierte Inhalte die öffentliche Meinungsbildung beeinflussen können. Die Experten warnen deshalb vor der Gefahr, die von selbstständig agierenden KI-Systemen ausgeht.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Medienlandschaft vor großen Herausforderungen steht. Es ist notwendig, zusammen Lösungen zu finden, die sowohl die Vorteile der Künstlichen Intelligenz nutzen als auch das Vertrauen der Leser in die Nachrichten wahren. In einer Zeit, in der Information so leicht zugänglich ist wie nie zuvor, ist es entscheidend, klar und ehrlich zu berichten, um das Vertrauen der Öffentlichkeit nicht zu gefährden.